Mein "Musikalien"

Als stellvertretender Leiter des Masterstudiengang Musiktheater an der Theaterakademie August Everding in München führe ich seit 20 Jahren junge Sänger*innen durch komplexe szenisch-musikalische Prozesse und mache sie mit den spezifischen Belangen des Ensembletheaters vertraut. Dieser Sängernachwuchs ist mittlerweile an vielen Opernhäusern im deutschsprachigen Raum engagiert, z.B. an den Staatsopern von Wien, München, Berlin, Dresden, Hamburg, Zürich, Nürnberg, der Komischen Oper Berlin, der Oper Bonn sowie an zahlreichen deutschen Stadttheatern. Ein Essay, das ich für das Magazin der Oper Frankfurt schrieb, erzählt davon (Link pdf). 

Ich zeichne mich an der Theaterakademie nicht nur für Dutzende von Einstudierungen im Musiktheater verantwortlich (die Presse lobt immer wieder ausdrücklich die erstaunliche musikalische Qualität der jeweiligen Ensembles), sondern erscheine dort häufig auch als Dirigent, beispielsweise mit Mozarts La Finta giardiniera mit dem Münchner Kammerorchester, Janaceks Das schlaue Füchslein mit dem Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz, Eötvös‘ Tri sestri und Strasnoys Le Bal mit dem Münchner Rundfunkorchester (Tri Sestri auch an der Staatsoper Berlin), Monteverdis Ulisse und Sterkels Il Farnace mit der Accademia di Monaco, Mozarts Cosi fan tutte und Simon Mayrs Adelasia ed Aleramo mit der Hofkapelle München, Christian Josts Dichterliebe und Iris ter Schiphorsts Gänsemagd mit dem Ensemble der/gelbe/klang.

Bei diesen Produktionen arbeitete ich mit Regisseur*innen wie Bettina Brunier, Rosamund Gilmore, Tatjana Gürbaca, Nico Hümpel, Axel Köhler, Balazs Kovalik, Malte C. Lachmann, Gil Mehmert, Vera Nemirova, Christoph Nel, Isabel Ostermann, Franziska Severin, Lydia Steier, Anna Viebrock und Karsten Wiegand zusammen, stets in dem Bewusstsein, dass Musiktheater klug musikalisch und szenisch durchdrungen sein muss.

 

Joachim Tschiedel

Mir liegt es sehr am Herzen, lohnende Werke zu Unrecht vergessener Komponisten zur Aufführung zu bringen, z.B. von Alphons Diepenbrock, Felix Mottl, Joseph Schmitt, Bernhard Sekles, oder Wilhelm Mauke. Über Sekles verfasste ich eine Biografie zu Leben und Werk (Link), Editionen erstellte ich von Werken Schmitts, Maukes und Sekles‘. Nicht selten wurde ich gebeten, außergewöhnliche Programme zu konzipieren. Auf meine Anregung hin führte die Oper Halle Sekles‘ Oper Schahrazade auf. Auch an der Theaterakademie bin ich maßgeblich verantwortlich für die Stückauswahl (z.B. Mariotte Salome, Saint-Saens L’Ancetre, Schultz Achill unter den Mädchen u.v.a.).

Dennoch sehe ich mich nicht als Raritätendirigent, sondern besitze breite Repertoirekenntnisse vom Barock bis zur (Ur-)Aufführung zeitgenössischer Werke und setze mich verstärkt auch mit der historisch-informierten Aufführungspraxis auseinander; Initialzündung dafür war eine Aufführungsserie von Mozarts Cosi fan tutte mit der Hofkapelle München auf historischen Instrumenten an der Bayerischen Theaterakademie, gefolgt von einer vielbeachteten Produktion von Händels Imeneo mit dem Barockorchester der Hochschule für Musik und Theater München. Daraufhin erfolgte gemeinsam mit Mary Utiger die Gründung der Accademia di Monaco auf historischen Instrumenten (Link). Mit diesem Orchester waren wir mittlerweile zu vielen Festivals und Konzertreihen eingeladen (u.a. Kissinger Sommer, Mozartfest Würzburg, Schlossfestspiele Brühl).

Gerne moderiere ich auch Veranstaltungen (ArienZeigen, Back in town an der Theaterakademie) oder halte Vorträge über Komponisten (Hochschule für Musik und Theater Hamburg, Katholische Akademie München, Carl-Maria-von-Weber-Gesellschaft, Symposium über Bernhard Sekles Oper Halle) oder zeichne mich verantwortlich für Konzeption und Programmgestaltung von Konzerten, Lesungen oder Ausstellungseröffnungen, u.a. für die Villa Stuck München, das Deutsche Theatermuseum München oder das Orff-Zentrum München.

Pressestimmen

Termine

Samstag, 23. März 2024 | 19.30 Uhr

Konzert zum 325. Geburtstag von Johann Adolf Hasse

mit Werken von Hasse, Mozart und Myslivecek im Kleinen Goldenen Saal Augsburg

Elmar Hauser, Countertenor

Accademia di Monaco
Joachim Tschiedel, musikalische Leitung
mit freundlicher Unterstützung der Hasse-Gesellschaft München

Veröffentlichungen

„Wenn die Augen Leuchten“ – Essay

Eindrücke aus der Arbeit mit jungen Gesangsstudierenden
von Joachim Tschiedel (weiter lesen)

„Bernhard Sekles 1872-1934 Leben und Werk“ 

von Joachim Tschiedel
(weiter lesen)